Studie: Menschenrechtsverletzungen im Kakaoanbau

Bittere Armut, Kinderarbeit und Kindersklaverei gehören noch immer zum Alltag der Menschen in den Kakaoanbauregionen in Westafrika. Der Autor Friedel Hütz-Adams analysiert in der Studie, welche menschenrechtlichen und ökologischen Probleme im Kakaosektor bestehen und belegt, dass diese schon lange bekannt sind. Er zeigt auf, dass trotz einer Reihe von freiwilligen Initiativen und Projekte der Unternehmen der Kakao- und Schokoladenindustrie noch immer eklatante Menschenrechtsverletzungen bestehen. Konsequente Programme zur Verbesserung der Situation würden erhebliche Investitionen erfordern. Auf dem hart umkämpften Schokoladenmarkt scheuen viele Unternehmen diese Investitionen, da sie fürchten, ihre Konkurrenzfähigkeit zu verlieren. Die 45-seitige Studie zeigt außerdem, dass die Zertifizierung von Kakao durch Standards wie Fairtrade und Rainforest Alliance kein Ersatz dafür sind, dass Unternehmen die Einhaltung von Menschenrechten in ihren Lieferketten selbst kontrollieren und Abhilfe schaffen.
Bereits 2011 wurden vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen die UN-Leitprinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet. In der Studie wird ausführlich analysiert, inwieweit Unternehmen den Vorgaben der Vereinten Nationen nachkommen und stellt fest, dass keines der Unternehmen der Kakao- und Schokoladenbranche die umfassenden Verfahren flächendeckend umsetzt. In den Schlussfolgerungen zur Analyse empfiehlt der Autor, dass die Bundesregierung und die Europäische Union gesetzlich verbindliche Regulierungen in Form eines Lieferkettengesetzes erlassen. Damit sollen alle Unternehmen verpflichtet werden, den Vorgaben der Vereinten Nationen nachzukommen und die Missstände in den Kakaoanbaugebieten umfassend anzugehen.
Autor: Friedel Hütz-Adams
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